Dienstag, 8. Oktober 2013

Leben Pur!!

Hallo meine Lieben,

jetzt melde ich mich auch mal wieder nach einer Zeit. Ihr müsst wissen, mein Leben hier ist nicht nur perfekt, ich bin nicht nur gut gelaunt und ich vermisse auch Deutschland.
Ich hatte gerade eine Zeit in der es mir nicht soo gut ging auf Grund meiner Familie hier, etwas Heimweh, YFU Argentinien etc.... Ich hatte einen kleinen Depri, weil meine Familie hier leider nicht so viel Zeit für mich hat, da sie sehr viel Arbeiten und meine Gastmutter momentan studiert und ihr dieses Studium sehr wichtig für ihren Beruf ist, weshalb ich mich etwas mit YFU Argentinien in die Haare gekriegt hab.

Ich hatte die Erwartung meine Gastfamilie würde zu mindestens einmal die Woche etwas mit mir machen, was aber fehl am Platz war. Da ich auch nie mit meiner Gastfamilie gesprochen habe, wie ich unglücklich mit der momentan Situation bin, dass sie nie etwas mit mir machen, habe ich alles in mich hinein gefressen und meine Gefühle haben schließlich überhand genommen und ich war in einem Schrecklichen Tief. Ich habe oft in der Schule geweint. Ich glaube mit hat einfach etwas Liebe und Aufmerksamkeit gefehlt Zuhause.
Ich war einfach etwas anderes von Deutschland gewohnt: Jeden Tag zusammen essen, Am Wochenende zusammen kochen, Tv schauen, etc. einfach viele kleine Dinge die ich zuvor nie so zu schätze wusste. Naja manchmal lernt man Dinge eben erst wirklich schätzen, wenn man sie nicht hat. Mir hat ein Familienleben gefehlt, sowie Liebe und etwas Aufmerksamkeit.
Meine Familie ist zwar super nett, aber ich war einfach nicht glücklich. Und da ich den Mund nicht aufgemacht habe wurde es schlimmer. Ich wusste nicht wie ich jemanden, der mir ein Zuhause gibt sagen kann, dass ich unglücklich bin. Irgendwann wollte ich dann mit meiner Betreuerin sprechen, die aber mein Problem nicht verstanden hat. Als ich wieder Nachhause gekommen bin hatte ich dann schließlich endlich mit meiner Gastmutter geredet über wie ich mich fühle.
Seitdem ist alles etwas besser mein Mittlerer Gastbruder bemüht sich ziemlich mich glücklich zu machen, Spielt mit mir, macht mir Zuckerwatte, und fährt mich immer zu Freunden
.
Ich hatte noch einen Anruf von YFU Argentinien, der ziemlich unfreundlich und gegen mich gerichtet war. Nach dem Motto: nicht deine Gastfamilie sonder DU bist das Problem. Okay Danke. Zur selben Zeit zeigt mir aber YFU Deutschland vollstes Verständnis, muntert mich auf und versucht mein Aufenthalt hier in andere Wege besser zu machen.

Oft habe ich mich einfach alleine Gefühlt, besonders an Tagen an denen ich nichts mit Freunden unternommen habe, da sie ja auch andere Freunde und Hobbies haben. Also habe ich mich vor gut einer Woche entschieden etwas zu ändern. Irgendwas musste ich machen um glücklicher zu werden: ich habe mich entschlossen zu ALLEM ja zu sagen egal ob ich Lust habe oder nicht.
Ich habe nach den Handynummern meiner Klassenkameraden gefragt und ihnen auch ebenfalls meine Gegeben, und ihnen gesagt wenn ihnen langweilig ist, sollen sie mich anrufen oder mir schreiben. Seit dem habe ich jeden Tag etwas zu tun und komme erst späääät Abends Nachhause oder auch garnicht :D

Jetzt geht es mir auf jeden Fall besser. Ich lerne wirklich viele Dinge schätzen die zuvor für mich zu Selbstverständlich waren, und merke was für MICH im leben wirklich zählt und definiere meine Werte neu. Ebenso lerne ich mehr über mich und akzeptiere mich. Ich habe unbewusst viel über meine Vergangenheit nach Gedacht und Freunde. Die letzte hatte auch nochmals viel mit Vergangenheitsbewältigung zu tun... Ich lerne jeden Tag zu nutzen, weil ein Tag an dem ich nichts mache, ein verlorener Tag ist. Ich bin zufrieden mit dem wer ich bin und wie ich bin und meine Vergangenheit hat mich zu der Person gemacht die ich jetzt bin.
Wie viele sagen: ein Austauschjahr ist kein Jahr in deinem Leben, es ist dein Leben in einem Jahr. - und sie haben recht. Für mich ist mein Leben hier ist einfach Leben PUR. Ich fühle jeden tag soo viele verschiedene Emotionen, lerne so viele Dinge, und lerne das leben und jeden Tag zu nutzen und zu lieben, auch wenn es nicht immer leicht oder schön ist.

Ich bin unglaublich dankbar für die Möglichkeit! Ich liebe meine Familie, Onkel Maus und Tante Eule, und meine Freunde die mich auch vermissen und mich auch lieben. (Kleiner kitschiger Moment musste sein)
Ich werde bald noch über den Frühlingskarneval, die unglaubliche Fußball Leidenschaft hier, n super tolles Konzert, und 10 an halb Stunden Selbstfindung und Problembekämpfung mit meiner Klasse schreiben. Leider konnte ich heute keiner Bilder hochladen, deswegen hab ich mal so einen Blogpost von der mehr emotionalen Ebene gemacht.

Mucho Amor

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